21. Juni 2025

Marketing? Ich wollte doch nur schreiben!

Ich bin Autorin. Kein wandelnder Werbeblock.

Als ich angefangen habe zu schreiben, hatte ich Bilder im Kopf. Dialoge, Szenen, leuchtende Sätze. Ich wollte Geschichten erzählen – nicht auf Instagram herumlungern und Hashtags sortieren wie ein gelangweilter Social-Media-Praktikant. Marketing war etwas für Leute, die Kurse verkaufen, nicht für mich. Ich war Künstlerin. Träumerin.

Und dann hatte ich plötzlich ein Buch. Mein eigenes. Fertig geschrieben, überarbeitet, lektoriert. Bereit für die Welt. Bereit … nur hat es die Welt nicht interessiert.

Sichtbarkeit? Leider kein Zauberspruch.

Es kam keine geheime Gesellschaft von Literaturförderern vorbei, um mein Werk auf Händen durch die Feuilletons zu tragen. Kein magischer Algorithmus spürte mein Talent auf. Stattdessen: Funkstille.

Und irgendwann dämmerte es: Es reicht nicht, ein gutes Buch zu schreiben. Die Menschen müssen auch davon erfahren. Und das passiert nicht von allein. Wer hätte es gedacht – man muss ihnen zeigen, dass es existiert. Und das, meine Lieben, nennt sich: Marketing.

Zwischen Liebesmühe und Widerwillen

Also lerne ich es. Zähneknirschend. Nicht freiwillig, sondern weil mein Manuskript sonst weiter still und unbemerkt in der Ecke hockt. Ich wühle mich durch Tutorials, baue mir eine Autorenwebsite, bastle Instagram-Posts, schreibe Newsletter, versuche halbwegs kluge Texte über meine Texte zu schreiben. Ich übe, nicht wie eine verzweifelte Selbstdarstellerin zu wirken.

Ich schreibe ja nicht für den Applaus, aber wenn gar niemand klatscht, ist es auch irgendwie doof.

Marketing ist keine Bühne. Es ist ein Flur mit Türen.

Die Wahrheit ist: Marketing fühlt sich oft an wie ein Fremdkörper. Aber es ist auch eine Möglichkeit, Leser zu finden, die wirklich mögen, was ich tue. Die nicht nur klicken, sondern lesen, fühlen, reagieren. Das ist nicht Lärm, das ist Einladung. Vielleicht nicht elegant, aber ehrlich.

Und manchmal – ganz selten – macht es sogar Spaß. Wenn ein Post Reaktionen auslöst. Wenn ein Leser mir schreibt, wie sehr ihn eine Geschichte berührt hat. Wenn mein Buch nicht nur gelesen, sondern erlebt wird.

Ich bleibe lieber Autorin. Aber eine, die lernt zu flüstern

Ich werde nie Werbesprüche lieben. Ich werde kein Fan von Reichweitenzahlen und Selfie-Strategien. Aber ich will, dass mein Buch gelesen wird. Und dafür muss ich mich zeigen. Nicht als Marke, sondern als Mensch mit Stimme.

Marketing ist kein Ausverkauf. Es ist die Verpackung für etwas, das ich mit Liebe gemacht habe. Und hey – vielleicht findet es so den Weg in die richtigen Hände.


  • Du darfst es hassen. Ich tue es auch.
  • Aber du musst es tun. Ich tue es auch.
  • Und vielleicht – ganz vielleicht – wird es irgendwann ein bisschen weniger schlimm.

Wie geht’s dir mit dem Thema? Liebst du Marketing, hasst du es oder hast du es erfolgreich verdrängt? Schreib’s mir in die Kommentare – vielleicht jammern wir gemeinsam. Oder motivieren uns. Wer weiß.

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