Sie möchten mit dem kreativen Schreiben anfangen, aber Sie denken, Sie können das nicht? Doch, Sie können es! Soll ich Ihnen das Gegenteil beweisen? Nehmen Sie einen Stift und ein Blatt Papier, wenn Sie mögen, auch einen Laptop oder die Tastatur, ganz gleich! Und jetzt nennen Sie mir ein Thema, über das Sie sich regelmäßig aufregen!
Es muss ja nicht gleich ein Buch werden
Fangen Sie mit kleinen Texten an, mit einer Kurzgeschichte, einer Beschreibung oder ähnlichem. Das muss nichts Politisches sein, nichts Religiöses, aber es darf. Sie können sich darüber aufregen, dass Ihre beste Freundin immer zu spät kommt. Dass die Brötchen vom Bäcker an der Ecke nicht schmecken. Dass das schlechte Wetter heute nicht vorhergesagt war. Dass Ihnen das neue Lied Ihres Lieblingssängers nicht gefällt, was auch immer. Und dann schreiben Sie das auf. Und begründen Sie es. Und schon haben Sie einen kleinen, kreativen Text geschrieben.
Machen Sie eine kreative Geschichte daraus!
Denken Sie sich aus, wie Sie dem, der für Ihren Ärger verantwortlich, ordentlich die Meinung sagen. Stellen Sie sich vor, wie es ist, wenn Sie diesen Menschen treffen, sagen Sie ihm ordentlich die Meinung und überlegen Sie, was er Ihnen antworten würde. Und wie würden Sie mit ihm verbleiben. Würden Sie sich einigen, eine Lösung finden? Oder gingen Sie im Streit auseinander. Und schon haben Sie eine kleine Geschichte geschrieben! Kreatives Schreiben. Das ist schon alles!
Show, don’t tell!
Dieser Satz wird Ihnen beim Schreiben überall begegnen. Aber was bedeutet er? Stellen Sie sich vor, Sie würden keine Geschichte schreiben, sondern ein Drehbuch für Romeo und Julia beim Treffen in der Dorfkneipe. Sie müssten den Schauspielern Anweisungen erteilen. Dann können Sie nicht schreiben, Romeo verliebt sich und Julia ist schüchtern. Da müssen Sie schon genaue Anweisungen geben! Da muss ein „Romeo bleibt überrascht stehen, starrt Julia an, nimmt nicht wahr, dass ein Freund ihn anspricht“ hin, und Julia bleibt ebenso überrascht stehen, stockt einen Moment und senkt dann den Kopf“. Dadurch entstehen lebhafte Bilder im Kopf des Lesers. Mehr erfahren Sie zum Beispiel bei Wikipedia.
Fühlen Sie sich in eine Szene ein und beschreiben Sie ihre Wahrnehmungen!
Stellen Sie sich vor, Sie beschreiben einem Freund, wie es war, im Urlaub im Straßencafé zu sitzen und den Passanten zuzusehen. Was fühlen Sie? Ist der Stuhl zu hart? Brennt die Sonne in Ihrem Nacken? Oder weht ein leichter Wind? Was hören Sie? Der Korbstuhl hat vielleicht geknarzt. Die Bedienung redet viel zu laut? Die Passanten plaudern entspannt? Ein alter Peugeot knattert vorbei? Was riechen Sie? Ziehen die Aromen des schwarz gebrannten Kaffees an Ihnen vorbei? Kann man den Jodgeruch des nahen Meeres wahrnehmen? Oder die Dunstwolken des nebenan gelegenen Parfümeriegeschäftes?
Erinnern Sie sich an eine schöne Geschichte aus Ihrer Jugend!
Eine Geschichte, an die Sie sich besonders gerne erinnern? Oder besonders ungerne? Etwas besonders Lustiges? Oder besonders Trauriges? Schreiben Sie es auf. Denken Sie daran, die Wahrnehmungen zu beschreiben und die Reaktionen Ihres Gegenübers. Und lassen Sie die Geschichte mit einer netten Pointe enden, mit einem Scherz, einer überraschenden Wendung, einem nachdenklichen Satz. Und schon haben Sie ihre erste Kurzgeschichte geschrieben.
Wenn Sie mögen, dann lesen Sie sich die Bemerkungen zum Forum für Autoren, der Schreibstube, durch und vielleicht melden Sie sich ja dann in der Schreibstube (nach der Registrierung, versteht sich) an, stellen Ihre Geschichte ein und hören, ob andere noch Verbesserungsvorschläge haben.
Und wenn Sie im fortgeschrittenen Semester sind, vielleicht möchte Sie Ihre Texte ja auch veröffentlichen? Dazu besteht zum Beispiel eine Möglichkeit bei Herbstwind-Online.