28. März 2024
Aschmunadai - Lesung im Blauen Haus

Aschmunadai – Lesung im Blauen Haus

Am 16.1.22 fand planmäßig die Lesung von Aschmunadai im Blauen Haus Leimen statt.

Geplant waren zwei Einheiten zu 30 Minuten mit Diskussionsmöglichkeit dazwischen. Ich hatte mir gedacht, jeder Figur ihre eigene Stimme zu geben: Amtranik zischte ich heiser, Deubler ließ ich langsam sprechen und jedes Wort für sich betonen. Emnasut stellte ich so bedrohlich dar, dass es mir selbst kalt den Rücken runtergelaufen ist. Ich variierte Lesegeschwindigkeit und -lautstärke entsprechend der Dramatik. Als bei Nishka alle lebenserhaltenden Maschinen abgestellt wurden, war ich kaum zu hören, und wo sie in Panik geraten ist, las ich so schnell und laut wie möglich. Texte, in denen sie “den Atem anhielt”, las ich nicht vor, ich schauspielerte es. Am besten kamen die Einlagen der Straßenschlampe Alana an, bei der ich mich total gehen ließ.

Es kam anders. Das Publikum feuerte mich immer weiter an, sodaß ich von 19:00 bis 22:30 am Lesen war, bis mir der Hals weh tat.

Das Gefühl war unvergleichlich. Textstellen, die mir das Herz gebrochen hatten, führten zu erstickten Keuchen im Publikum. Und lustige Stellen, die aber bei den Testlesern umstritten waren, führten zu schallendem Gelächter (Etwa “Eliza war der Prototyp des Scheiterns in den Vorzimmern dieser Welt”). Es ist unbeschreiblich, wenn fremde Menschen etwas, das ich mit meinem eigenen Herz geschrieben habe, derart nachvollziehen können.

Ich kann nur jedem raten, sich den Mut zu nehmen und selbst Lesungen zu veranstalten. Dass ich ein paar Fans gewonnen und Bücher verkauft habe, ist nett – und dass ich auf eine kleine aber feine Buchmesse eingeladen worden bin, find ich auch nicht schlecht. Jetzt muss ich nur noch darauf warten, dass meine Stimme wieder abheilt.

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